Wicca Linz
Rituale, Rezepte und Netzwerk für Suchende

Wann: am Vorabend in der Nacht zum 1. August + 1. August
Alternative Bezeichnungen: Lammas, Schnitterfest, Erstes Erntedankfest
Aussprache: „Luu-na-sah“
In der Welt der Wicca und des Neopaganismus markiert Lughnasadh (auch Lammas genannt) ein wichtiges Fest im Jahreskreis, das im frühen August gefeiert wird. Es ist ein Fest des Erntedanks, das auf alte keltische Traditionen zurückgeht und heute von modernen Wicca-Praktizierenden auf vielfältige Weise interpretiert wird.


Woher kommt der Name?

Der Name stammt von Lugh, einem keltischen Sonnen- und Lichtgott, der für seine Vielseitigkeit und Führungsqualitäten verehrt wird. Wenn man es aus der irischen Sprache übersetzt, dann bedeutet Lughnasadh soviel wie „Tod des Lugh“.
Weiteres ist das Fest auch als Lammas oder Schnitterfest bekannt, diese haben ihren Ursprung aus dem Altchristlichen. „Loaf Mass Day“ also „Brotmesse“, waren die typischen Bezeichnungen für dieses Erntedankfest.

Was wird hier gefeiert?

Lughnasadh feiert den ersten Erntetag des Jahres, wenn die ersten Früchte der Ernte eingeholt werden. Es ist ein Zeitpunkt der Dankbarkeit für die Fülle der Natur und der harten Arbeit der Bauern. Dieses Fest steht symbolisch für den Höhepunkt des Sommers und den Beginn des Übergangs in die dunklere Hälfte des Jahres.
Für Wicca-Anhänger repräsentiert Lughnasadh eine Zeit der Ernte nicht nur im physischen Sinne, sondern auch auf spiritueller Ebene. Es ist eine Gelegenheit, um Dankbarkeit für persönliche Wachstumsphasen und Errungenschaften zu zeigen. Viele führen Rituale durch, um den Kreislauf von Leben, Tod und Wiedergeburt zu ehren, der eine zentrale Rolle in der Wicca-Philosophie spielt.
Auch bei der Göttin und dem Gott gibt es eine Änderung. Die Göttin wird nun zur Muttergöttin. Sie stellt die Versorgung und Sicherheit für die kommende kalte Jahreszeit da, mittels einer reichen Ernte. Mit einer Sichel in der Hand wird sie auch oft als Schnitterin bezeichnet. Bis zum nächsten Fest Mabon, wandelt sie sich langsam zu einer alten Weisen.
Der gehörnte Gott folgt dem Sonnenzyklus, somit schwindet seine Krafte allmählich, die Zeit der weilden Jagd geht langsam zur Ende und sein Tod steht kurz bevor.

Altar schmücken

Wie jemand seinen Altar aufbereitet ist immer sehr individuell. Möchtest du aber für das Lughnasadh-Fest es besonders dekorieren, dann sind hier ein paar Ideen:

  • Kerzen und/oder Tücher in den Farben Gelb und Rot verwenden, sie stehen für das Licht der Sonne
  • Schmücke den Altar mit Erntesymbolen wie Getreidebündel, Sichel, (selbstgebackendes) Brot, Obstschale von der eigener Ernte


Mögliche Rituale

Backe Brot

Das wohl bekannteste und vermutlich auch beliebteste Tradionelle Ritual ist das Brot backen. Ob nun alleine in der Küche oder gemeinsam mit Freunde oder deinem Covern.
Suche dir dazu einfach ein Brotrezept aus, es gibt im Internet, in Kochbüchern oder auch gerne in Wicca-Büchern viele verschiedene. Es ist auch egal ob man nun eines mit Germteig oder Sauerteig nimmt.

Strohpuppe basteln

Ein ebenfalls sehr gängiges Ritual ist das Basteln einer Strohpuppe.
Hier gehts zur Anleitung.

Glück einkehren

Der Besen wird immer einer Hexe als Fluggegenstand zugeschrieben. Das man wie Harry Potter nicht mit seinem Besen durch die gegen fliegt und die nächste Runde Quidditch bestreitet ist vermutlich allen klar. Jedoch ist der Besen aber ein wichtiges Werkzeug. Er wird verwendet um Negatives aus dem Haus zu kehren und Glück & Positives ins Haus zufegen.
Zu Lugnasadh wird vor der Eingangstür oder auch Wohnungstüre mit einem Besen Richtung Eingang gekehrt um das Glück ins Haus zu lassen. Dabei denkt man alles Positive und Wünsche.

Festessen

Wie bei fast allen Festtagen ist natürlich auch ein Festessen ein besonderes Highlight des Tages.
Im Zentrum bei Lughnasadh stehen Brot und Wein. Ritueller Verzehr am Altar mit der Bitte für eine reiche Ernte oder einfach in einer geselligen Runde bei einem Feuer mit Freunden oder Coven.

Meditation & Besinnung

Gerne wird auch über die bisher erreichten Ziele nachgedacht. Wenn man bei einem vorherigen Fest sich Pläne gesetzt hat, dann wäre es hier ein guter Zeitpunkt zu überlegen was man bisher schon geschafft hat oder ob man noch am richtigen Weg ist. Man kann aber auch erst hier Ziele und Pläne erstellen für die nächste Zeit.

Loslassen & Selbstreinigung

An dieser Stelle würde ich gerne vom Buch „Wicca – Das Praxisbuch“ zitieren:

So, wie das Korn geschnitten wird, so lässt sich an Lughnasadh auch alter „Ballast“ abschneiden und hinter sich lassen, ganz gleich, ob es sich um eine lästige Angewohnheit oder um bedrückende Erinnerungen handelt…

Der Satz erklärt es eigentlich ganz gut, weswegen ich den jetzt einfach einmal so stehen lasse.

 

Persönlich bin ich ein Fan davon Negative Gedanken, Erinnerungen, Gefühle und Co. auf einen Zettel zu schreiben und diese zu verbrennen. Dies würde sich zum Lughnasadh auch sehr gut anbieten, da ein Feuer beim Fest keine Seltenheit ist. Wer jedoch nicht die Möglichkeit hat seine Sorgen aufzuschreiben, kann sie natürlich auch in Gedanken verbrennen.

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